Ieraki Limena

Ieraki Limena
 

Ieraki Limena

 
Von halber Höhe aus plötzlich
– zwischen Bergzügen, hinter denen irgendwo
Küste beginnen muss, und von Olivenhainen umfangen
und Weingärten und weißen Häusern –
der See: zu klein, wie er da liegt, für die Menge der weiteverwöhnten
Yachten und Fischereifahrzeuge. Denn in Not und Gefahr,
 
in Krisensituationen – das Bewusstsein aber, zu weit
hat es sich schon entfernt vom Kern, vom Unhintergehbaren der Person –
werden die tieferen Schichten mobilisiert, kann es
zu Überschwemmungen mit archetypischem Material kommen: Flugdrachen,
sonneverdunkelnd,
oder auf Schäfchenwolken erdenwärts auch
Engel, Blumen einer andern Welt im Strahlenhaar,
vom Selbst zum Ich
die Überbringer heller Energien – Lichtquanten,
 
und bleiben – sogar wenn paarweise
polarisiert und scheinbar nichts sonst als das wechselseitige
Gedächtnis ihrer Schwingungsrichtung – nur umso mehr
und über makroskopische Distanzen
 
auf ihre Quelle rückbezogen. So wars der Morgenstern,
bei dessen Anblick Shakyamuni im achten Jahr
zur Wirklichkeit aufwachte: Alle Wesen
sind mit der Wesensnatur ausgestattet!
Und von allem dem
singt ein Erinnern gleicher Melodie
uns im Gehör,
klingt mir in deiner,
dir in meiner Stimme,
wenn der Blick sich
in die Tiefe klärt. Wie Binnenseen, die sehr unvermutet
 
durch schmale Fahrrinnen demselben
Ozean sich grenzenlos verbinden – nicht anders,
da in nur einem einzigen Prozent ihrer Gene
völlig verschieden, Menschen und Mäuse: sodass
das Nagergenom uns freundlich
den Weg aus der Erbkrankheit weist.
 
 
Kommentar